Warum ein Standard für Offene Wahldaten?

Wahlen sind das Herz der Demokratie, und seit einigen Jahren fühlen ihr mit Hilfe von Offenen Daten immer mehr Menschen direkt den Puls. Das enorme Potential von OpenData für Auswertungen und Analysen, aber auch innovative Anwendungen, Produkte und Dienstleistungen sickert immer stärker ins Bewusstsein. „Private Daten schützen – öffentliche Daten nutzen“ ist dabei der Slogan. Datenjournalistinnen und -journalisten analysieren und visualisieren immer aufwendiger (und kreativer) die Daten vor und nach dem Wahlabend. Nicht nur große Forschungseinrichtungen analysieren Wahldaten, auch kleinere Projekte wie ein Wahllokalfinder oder Projekte in Schulen beschäftigen sich damit, um Demokratie zu lernen. Wahldaten-Hackathons sprießen rund um Wahltermine bundesweit aus dem Boden. Eine erfreuliche Entwicklung! Mit offenen Daten liegt die „Hoheit“ über Daten nicht mehr bei einigen wenigen, sondern bei allen, die sich damit befassen wollen – womit wir wieder bei der Demokratie wären.

Auf der „anderen Seite“ engagieren sich – ebenso erfreulich – Kommunen und andere öffentliche Verwaltungen zunehmend im Bereich OpenData und stellen Wahldaten öffentlich bereit. Dies am liebsten ohne großen Aufwand und mit Unterstützung durch Standardverfahren und Automatismen, auch wenn es hier sicher noch Verbesserungsbedarf gibt.

Wo ist also das Problem?

Wie so oft, steckt der Teufel im Detail: Es gibt keinen einheitlichen Standard für Wahldaten, und wer landes- oder bundesweit mit diesen Daten arbeiten will – ob für Analysen oder eine neue App –, muss aufwendige Konvertierungen und Abgleiche vornehmen. Und das immer wieder aufs Neue.

Das zweite Problem: die Daten werden an den unterschiedlichsten Stellen bereitgestellt. Denken Sie bitte bei „Wahldaten“ nicht nur an die nackten Ergebnisse pro Partei: auch Stimmbezirke, die Geokoordinaten der Wahllokale oder die zur Wahl angetretenen Personen gehören dazu.

Die Lösung: ein offener Standard für Wahldaten!

Was bringt ein offener Standard? Ein Wahldatenstandard soll dafür sorgen, dass Wahldaten in einer einheitlichen Struktur vorliegen. Damit sind landes- und bundesweit Daten ohne Weiteres maschinell lesbar, vergleichbar und auswertbar. Ist dieser Schritt getan, können die Daten über offene Schnittstellen auch leichter gesammelt und zusammengetragen werden, um auf breiter Fläche damit zu arbeiten.

Wie fasst man es an?

Alleine geht gar nichts. Es braucht Partner, die das Thema Wahlen aus unterschiedlichen Perspektiven kennen und bearbeiten. Für den Anfang sind mit im Boot: Einmal die Open Knowledge Foundation (OKF), die die beste Kompetenz rund um Offene Daten hat, dann mit der vote iT der Hersteller des in Deutschland im kommunalen Umfeld am weitesten verbreiteten Wahlverfahrens. Die kdvz Rhein-Erft-Rur (kdvz) als kommunales Rechenzentrum betreut im Bereich Wahlen über 90 Kommunalverwaltungen in NRW, brennt nebenbei für Offene Daten und hat mit dem OParl-Projekt auch Erfahrung mit der Etablierung eines neuen Standards gesammelt.

Weitere Partner sind die Bundesstadt Bonn, die Landeshauptstadt Düsseldorf, die Stadt Köln sowie weitere Kommunen und Vertreterinnen und Vertreter der OpenData-Community. Und vielleicht auch bald Sie? Schauen Sie sich in Ruhe um, und geben Sie uns Ihr Feedback, Ihre Wünsche und Vorschläge! Wir freuen uns auf Ihren Input!

 

 

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